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Kurzform-Inhalte, insbesondere YouTube Shorts, haben das Internet im Sturm erobert. Diese Plattformen, einschließlich TikTok und Instagram Reels, haben die Art und Weise, wie wir Inhalte konsumieren, radikal verändert. Doch trotz ihrer Beliebtheit und weit verbreiteten Nutzung stehen YouTube Shorts und andere Kurzform-Inhalte vor erheblichen Herausforderungen. Welche Lösungen es für diese Probleme gibt, diskutieren wir in diesem Beitrag.

So langsam sickert eine Erkenntnis, die die großen Medienkonzerne bereits vor einer Weile hatten, auch bei allen anderen durch: Shortform-Content ist nicht die Zukunft; der Hype ist vorbei.

Wie kann das sein? Waren nicht bis vor kurzem noch alle völlig begeistert davon, wie viel Watchtime Shorts, Reels und TikToks generieren?

Die Herausforderungen von YouTube Shorts

YouTube Shorts haben unsere Aufmerksamkeitsspanne verkürzt und uns an schnelle, leicht konsumierbare Inhalte gewöhnt. Doch diese Veränderung hat auch negative Auswirkungen. Sie hat dazu geführt, dass wir uns weniger auf tiefgründige, langformige Inhalte konzentrieren und stattdessen eine endlose Flut von kurzen, oft oberflächlichen YouTube Shorts konsumieren.

Darüber hinaus haben YouTube, TikTok und Instagram Schwierigkeiten, ihre Shorts effektiv zu monetarisieren.

User verbringen viel Zeit in der ,Scroll-Machine’ und sehen sich ein Kurzvideo nach dem anderen an, immer bereit für den nächsten schnellen Dopamin-Kick. Wie Shortform-Content einen gegen den eigenen Willen völlig vereinnahmen kann, kennen wir leider fast alle, doch nun merken Firmen, dass die Monetarisierungseffekte dieser Art von Doom-Scrolling noch nicht einmal besonders hoch sind.

Meta-Gründer Mark Zuckerberg stellte im Bilanzgespräch des vierten Quartals 2022 fest:

„Derzeit ist die Monetarisierungseffizienz von Reels viel geringer als die des Feeds. Je mehr Reels also wächst, desto mehr Zeit wird vom Feed abgezogen und desto mehr Geld verlieren wir, auch wenn das System insgesamt an Engagement gewinnt.“

Obwohl er also das Engagement der gesamten Platform steigert, ,saugt’ Shortform-Content den Umsatz von wichtigeren Funktionen weg (wie bei Instagram beispielsweise dem Feed). Das führt wiederum dazu, dass Creator von Shortform-Content mit ihren Inhalten ebenfalls viel weniger verdienen. Dass TikTok seine Creator entsetzlich schlecht vergütet, ist keine neue Info.

Das führt langfristig dazu, dass immer mehr Creator von Shortform-Content den Fokus ihrer Arbeit schrittweise zu Longform-Content legen. Das bedeutet meist auch, dass sie die langformatigen Inhalte auf YouTube ausspielen und den Shortform-Content hauptsächlich als Werbung hierfür nutzen.

Die Renaissance der Langform-Inhalte auf YouTube

Während YouTube Shorts die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, erleben Langform-Inhalte auf YouTube eine Renaissance. Lange YouTube-Videos erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Es scheint, dass die Nutzer trotz der schnellen Dopamin-Hits der YouTube Shorts immer noch bereit sind, Zeit in tiefgründige, langformige YouTube-Inhalte zu investieren.

Die Lösung: Eine Verbindung von YouTube Shorts und Langform-Inhalten

Die Lösung für das Problem der YouTube Shorts könnte darin bestehen, eine Verbindung zwischen YouTube Shorts und Langform-Inhalten zu schaffen. So eine Verbindung würde es den Nutzern ermöglichen, neue Inhalte zu entdecken und gleichzeitig tiefgründige, langformige YouTube-Inhalte zu konsumieren.

Um dies zu erreichen, müssen die Algorithmen von YouTube angepasst werden. Statt die Aufmerksamkeit für ein einzelnes YouTube Short zu optimieren, sollten sie die Gesamtaufmerksamkeit für eine Reihe von YouTube-Inhalten optimieren. Dies würde dazu führen, dass die Nutzer länger auf YouTube bleiben und mehr langformige Inhalte konsumieren. Und neu ist das nicht: Der Algorithmus optimiert schon seit Jahren auf die Session Watch Time, statt nur die geschauten Minuten einzelner Videos zu berücksichtigen.

Fazit

YouTube Shorts stehen vor erheblichen Herausforderungen. Doch durch eine Verbindung zwischen YouTube Shorts und Langform-Inhalten ist YouTube im Gegensatz zu TikTok und Instagram in einer guten Situation um, durch eine Optimierung der Algorithmen, von dieser Herausforderung sogar zu profitieren. Dies würde nicht nur den Nutzern zugutekommen, die sowohl neue YouTube Shorts entdecken als auch tiefgründige, langformige YouTube-Inhalte konsumieren können, sondern auch den Creatorn, die in der Lage wären, nachhaltige Geschäfte auf YouTube aufzubauen.

Es ist an der Zeit, dass wir die endlose Flut von YouTube Shorts hinter uns lassen und uns auf das konzentrieren, was wirklich zählt: tiefgründige, bedeutungsvolle YouTube-Inhalte, die uns bereichern und uns helfen, die Welt besser zu verstehen.

Unabhängig davon, dass sich Shorts, Reels und TikToks für die Plattformen finanziell nicht (mehr) wirklich lohnen, sei aber gesagt, dass sich dieser Content natürlich hoher Beliebtheit erfreut. In der Versenkung verschwinden wird Shortform-Content wohl erst mal nicht, doch wird sich höchstwahrscheinlich seine Rolle und Funktion verändern.