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Wenn wir über „Trends“ sprechen, meinen wir oft eigentlich Hypes: kurze Wellen eines Themas, Formats, Songs, auf die Creator und Nutzer:innen gleichermaßen aufspringen, um dem immerwährenden Circle Jerk, der Social Media ist, zu folgen. Und dann gibt es echte Trends – Bewegungen, die die Grundfesten unserer Gesellschaft so tief erschüttern, dass sich ihnen nichts entziehen kann. Vor ziemlich genau einem Jahr hat einer dieser echten Trends gestartet: Happy Birthday, ChatGPT. Während OpenAI sich vielleicht noch vom Chaos der letzten Tage erholt, hält Social Media nicht inne, unsere Angst, Hoffnung und Aspiration zu größerem mit neuen KI-Trends zu bedienen.

Ceiling Challenge

Worum geht’s: Josiah Lebante, ein 17-Jähriger Creator, begeisterte TikTok im November mit dem „Ceiling Trend“. Die Idee entstand spontan im Klassenzimmer, als er vorschlug, sein Handy an die Decke zu kleben, um beeindruckende Top-Down-Shots zu produzieren. Anfangs belächelt, wurde seine Idee innerhalb von zwei Tagen durch ein viral gehendes Video millionenfach angesehen. Die Inspiration dafür stammte von Karl Shakur, einem renommierten Filmemacher und Fotograf. Die Online-Community griff die Idee begeistert auf und nun wird die Methode von Menschen auf der ganzen Welt umgesetzt indem sie ihre Handys an ungewöhnlichen Orten befestigen.

Warum das trended: Der „Ceiling Trend“ wurde zum Trend, indem er nicht nur eine Idee präsentiert, die visuell auffällt, sondern auch weil er zeigt, dass begrenzte Ressourcen kein Grund sein müssen, sich nicht kreativ zu betätigen. Die ungewöhnliche Perspektive, die leichte Umsetzbarkeit und die Vielfältigkeit eigener Interpretationen machen den Trend zugänglich und ansprechend für eine breite Community.

Uncanny Valley

Worum geht’s: Klassische Make-up Tutorials und GRWM (get ready with me)-Posts kennen wir inzwischen alle. Neu ist der sog. Uncanny Valley Make-up-Trend, den Creator aufgreifen und dabei eine puppenhafte Ästhetik erschaffen, die in vielen ein unheimliches Gefühl zurücklässt. Was ist so gruselig an unnatürlich lächelnden Puppen, Marionetten und Clowns und warum erlebt die Uncanny Valley-Ästhetik gerade jetzt so einen Hype?

Warum das trended: Wortwörtlich übersetzt bedeutet Uncanny Valley in etwa ,Das unheimliche Tal’ und geht auf eine 1970 entwickelte Theorie des japanischen Robotikers Masahiro Mori zurück. Die Uncanny Valley Theorie schlägt vor, dass die Akzeptanz für Figuren und Objekte wie etwa Puppen oder Roboter im Vergleich zu nicht-menschenähnlichen Objekten bis zu einem gewissen Punkt zunimmt, je menschenähnlicher diese erscheinen. Doch ab einem bestimmten Grad an Menschenähnlichkeit schlägt die Akzeptanz und Sympathie in ihr Gegenteil um – etwas erscheint uns unheimlich – uncanny – wenn ein Objekt zu menschlich wirkt, ohne es zu sein. Auch im Film ist die Trope der lebendig gewordenen Maschine oder der künstlichen Frau, dem Fembot, viel rezipiert. Im Kontext von Diskursen zu künstlicher Intelligenz und der Angst, eines Tages von ihr überholt, vielleicht sogar ersetzt zu werden, erlebt das gruselige Gefühl, das uns packt, wenn irgendetwas nicht ganz echt wirkt, aber so aussieht, eine Renaissance. Der Make-up-Trend, sich selbst als Puppe oder Roboter zu inszenieren, greift dieses unvertraute Gefühl auf kreative Weise auf und macht es erfahrbar.

CapCut-Vorlagen: Ein wiederkehrendes Phänomen im Trendreport

Worum geht’s: In der Welt von Social Media und Videobearbeitung sind CapCut-Vorlagen ein wiederkehrendes Phänomen, das regelmäßig die Trendlisten anführt. CapCut, eine beliebte Videobearbeitungs-App, bietet Nutzer:innen die Möglichkeit, ihre Videos mit vorgefertigten Vorlagen zu bearbeiten und zu verschönern. Diese Vorlagen reichen von einfachen Übergängen und Filtern bis hin zu komplexen Animationen und Effekten. Sie sind besonders bei Content-Erstellern auf Plattformen wie TikTok und Instagram beliebt, da sie es ermöglichen, professionell aussehende Videos schnell und ohne umfangreiche Bearbeitungskenntnisse zu erstellen.

Warum das trended: Der Grund für das wiederkehrende Trending dieser Vorlagen liegt in ihrer Einfachheit und Effektivität. Sie ermöglichen es auch Laien, innerhalb kürzester Zeit auffällige und ansprechende Inhalte zu erstellen. Diese Zugänglichkeit fördert die Kreativität und ermutigt mehr Menschen dazu, ihre eigenen Inhalte zu produzieren und zu teilen. Ein weiterer Faktor ist die ständige Aktualisierung und Erweiterung des Vorlagenangebots durch CapCut. Dies sorgt für eine stetige Erneuerung des Interesses und gibt den Nutzer:innen immer wieder neue Werkzeuge an die Hand, um ihre Inhalte frisch und aktuell zu halten. Zudem werden oft spezifische Vorlagen durch virale Videos oder Challenges populär, was zu einer Kettenreaktion führt, bei der immer mehr Nutzer:innen dieselbe Vorlage verwenden, um Teil eines größeren Trends zu sein.
Abschließend spiegelt das Phänomen der CapCut-Vorlagen den Wunsch der Nutzer:innen wieder, mit minimalen Aufwand maximale Wirkung zu erzielen. In einer Welt, in der die Aufmerksamkeitsspanne immer kürzer wird und der Konkurrenzkampf um Sichtbarkeit im digitalen Raum zunimmt, bieten diese Vorlagen eine einfache und effiziente Lösung, um aus der Masse herauszustechen.

Trending Brands:

Nina Chuba x Chupa Chups

Worum geht’s: Chupa Chups, eine renommierte Lolly-Marke, hat eine umfangreiche Marketingkampagne ins Leben gerufen, die durch die Zusammenarbeit mit der Sängerin und Social-Media-Sensation Nina Chuba einen neuen Schwung erhält. Nina Chuba, bekannt für ihre beeindruckende Reichweite von über 181 Millionen Views und sieben Top-10-Hits, spielt eine zentrale Rolle in dieser Kampagne. Unter dem Motto #foreverfun wird sie auf Plattformen wie TikTok, Instagram und YouTube aktiv sein, um die Marke spielerisch und authentisch zu präsentieren.

Parallel dazu startet Chupa Chups eine Out-Of-Home (OOH) Kampagne in den 21 größten Städten Deutschlands und ergänzt diese mit Sampling-Aktionen in Hamburg, Berlin, Köln und München sowie an verschiedenen Standorten. Diese Aktionen beinhalten die Verteilung von 200.000 Lollys und Postkarten, die das Design der OOH-Kampagne widerspiegeln. Zusätzlich werden Kinos und Gastronomien in den größten deutschen Städten mit Edgar Cards beliefert, welche ebenfalls das Kampagnen-Design aufgreifen.
Für die Umsetzung dieser Kampagne arbeitet Chupa Chups mit verschiedenen Partnern zusammen: Yours Truly für den digitalen Teil, Dokyo für die Motiventwicklung der OOH-Assets und Edgar Cards sowie Pilot für die Mediaplanung.

Warum das trended: Die Kooperation mit Nina Chuba bringt frischen Wind in die Marketingstrategie von Chupa Chups. Ihre Popularität und Präsenz in den sozialen Medien machen sie zu einer idealen Botschafterin für die jüngere Zielgruppe. Die Kampagne vereint Online- und Offline-Elemente, um eine breite Aufmerksamkeit zu erzielen und die Marke wieder stärker ins Bewusstsein der Konsument:innen zu bringen. Die Integration von OOH- und Sampling-Aktionen bietet eine physische Präsenz und Interaktion mit dem Publikum, was in einer zunehmend digitalen Welt eine besondere Bedeutung erhält.

Die Kampagne spiegelt auch einen Trend in der Marketingwelt wider, bei dem traditionelle und digitale Kanäle kombiniert werden, um eine umfassende Markenpräsenz zu schaffen. Die Wahl von Nina Chuba als Gesicht der Kampagne zeigt außerdem das Bestreben von Marken, authentische und kreative Influencer zu integrieren, die ihre Botschaft glaubwürdig vermitteln können.

Blick am Rande

Weihnachtliche Stimmung im Netz: Klassische Songs und festliche Hashtags im Aufwind

Mit dem nahenden Fest der Liebe erlebt das Internet eine wohlbekannte Welle der Nostalgie und festlichen Freude. Mariah Careys zeitloser Klassiker „All I Want for Christmas“ dominiert einmal mehr die Musikcharts, TikTok und Streaming-Playlists, ein Phänomen, das sich jedes Jahr bereits ab November wiederholt. Dieser Song, der sich tief in das kollektive Weihnachtsbewusstsein eingegraben hat, erlebt eine jährliche Renaissance und symbolisiert für viele den Beginn der Weihnachtszeit.

Parallel dazu erfreuen sich Hashtags wie #snow oder #christmas auf Plattformen wie Instagram, Twitter und TikTok großer Beliebtheit. Nutzer:innen weltweit teilen ihre weihnachtlichen Erlebnisse, von verschneiten Landschaften bis hin zu festlich geschmückten Wohnungen, und schaffen damit eine digitale Gemeinschaft, die sich durch eine gemeinsame Vorfreude auf Weihnachten auszeichnet.

Dieser Trend unterstreicht die bleibende Bedeutung von Traditionen in der digitalen Ära. Klassische Weihnachtslieder und -motive bieten einen Hauch von Beständigkeit und vertrautem Komfort in einer sich schnell wandelnden Welt. Gleichzeitig bieten soziale Medien eine Plattform, um diese Traditionen zu teilen und zu feiern, und schaffen damit eine Brücke zwischen der analogen und digitalen Welt der Weihnachtsfreude.