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Wie werden Video Views gezählt - YouTube vs. Facebook

Facebook und Youtube schlagen eine erbitterte Schlacht um die Vorherrschaft im Klick-Olymp. Dabei werfen beide Seiten mit gigantischen Zahlen um sich, die einstweilen besonders Medienblogs dazu verleiten, die Apotheose des Videos zu verkünden.

Besonders beim Videomarketing-Newcomer Facebook zweifeln Werber zurecht am Wert eines Views. Es stellt sich die Frage: Was genau zählt als ein View und was ist der Unterschied zur Impression?

YouTube: View vs. TrueView

Google hält sich bedeckt, was genau als View bei ihren YouTube Videos zählt. Vermutlich liegt die Zeit, die ein Video angesehen werden muss bevor der Klick gezählt wird, zwischen 3 und 9 Sekunden. Auch werden Nutzer in einem bestimmten Zeitfenster nur einmal gezählt, egal wie oft sie das Video ansehen.

Genau diese unklaren Bedingungen nutzt YouTube um ihr Werbeformat TrueView zu verkaufen. Dies sei „der einzige Service, den [YouTube] empfehlen könne“ um echte Views zu liefern. Beim TrueView wird eine Anzeige vor dem eigentlichen Video angezeigt, die in der Regel nach 5 Sekunden übersprungen werden kann. Wird die Anzeige länger als 30 Sekunden abgespielt, so gilt sie als gesehen und der Werbetreibende zahlt. Wird der Werbespot hingegen übersprungen oder vorab weg-geklickt, zählt der Zuschauer nicht als View.

Facebook: Der ungesehene View

Bei Facebook wird, die Views betreffend, ganz offen kommuniziert. Als View zählt für Facebook jedes Abspielen eines Videos das für mehr als 3 Sekunden läuft. Um in der Aufholjagd um Video Views das Rennen zu machen trickst Facebook ordentlich. Die Videos werden in der Timeline der Nutzer automatisch abgespielt, während bei YouTube noch geklickt werden muss. So erzielt Facebook erstaunliche Zahlen bei den Views und konnte mit 3 Milliarden Views pro Tag YouTube zeitweilig überholen.

Dass diese Zahl nichts über den Erfolg einer Werbung aussagt ist schnell klar. Denn ein Nutzer hat das Video unter Umständen nicht einmal gesehen, geschweige denn sich bewusst entschieden es abzuspielen.

Facebook bietet ähnlich wie YouTube auch deutlich detailliertere Statistiken. So können eindeutige Views oder Plays von mehr als 95% des Videos getrennt betrachtet werden.

Fazit

Ein direkter Vergleich der Views von YouTube und Facebook ist also nicht ohne weiteres möglich. Letztendlich sollten sich Werbetreibende die Mühe machen, ihre Analytics detailliert zu analysieren. Denn die Statistiken von YouTube und Facebook ermöglichen weit mehr als nur bloße Reichweitenmessung. Besonders die Viewer Retention, also wie lange die Zuschauer dran bleiben, geben Aufschluss über Schwachstellen im Video oder Storytelling.

Gerade diese Analyse-Möglichkeiten eignen sich hervorragend für länger angelegte Content Marketing Produktionen. Nach dem Vorbild der Lean Startup Idee können so von Video zu Video Anpassungen vorgenommen werden.

Eine strikte Analyse der eigenen Videos in Werbung und Content Marketing ist extrem sinnvoll. Dabei nur die Klicks im Blick zu haben ist schon aus der unklaren Definition heraus nicht sinnvoll.